Der in London lebende Richard Spaven trat mit seinem eigenen Trio im Gretchen, Berlin auf.
Vielen könnte der Drummer ein Begriff sein, da er die letzten Jahre im Studio aber auch live für den Sänger José James am Schlagwerk saß und in jüngerer Vergangenheit mit dem Sänger Jordan Rakei gearbeitet hat. Nun aber mit eigener Band und eigenem Programm unterwegs war es spannend zu hören, wie er sein musikalisches Können nicht nur als Drummer, sondern auch als Bandleader und Komponist umsetzten würde.
Meiner Meinung nach ist ihm das sehr gut gelungen. Ohne sich zwingend in den Vordergrund zu stellen, da er Bandleader ist und sein Instrument natürlich im Mittelpunkt
stand, gelang es ihm mit seiner Gruppe einen musikalisch abwechslungsreichen und gleichzeitig homogenen Abend zu kreieren.
In einer überaus entspannten und freundlichen Art und Weise kamen diese vier Herren auf die Bühne und luden zum Zuhören ein. Einfach Musiker, die Lust hatten zu spielen und das vor einem Publikum taten, welches Lust hatte, das zu hören.
Ohne Zweifel hört man, dass Richard Spaven ein Kind der Drum ‘nʻ Bass, Broken Beat und Hip Hop Ära ist. Doch die Kompositionen haben so viel mehr zu bieten. Lyrisch, cineastischen Strecken trafen auf ein Best Of von Hip Hop Grooves, doch immer geschmackvoll und auf höchstem Niveau dargeboten und mit der Offenheit der
improvisierten Musik, des Jazz. Dieses Niveau war natürlich auch nur zu erreichen, da Richard Spavenʻs Mitmusiker es mitbrachten. Am Bass war der schwer, jedoch immer im Hintergrund groovende Robin Mullarkey zu hören. An der Gitarre berreicherte Stuart McCallum mit seinen harmonischen Einsetzten die Musik. Und als Special Guest gab es den Aussnahmesänger Cleveland Watkiss, welcher seit Jahren zu einer der Stimmen, der britischen Jazzszene gehört. Sein aktuelles Album ,Real Timeʻ ist bei weitem nicht nur etwas für Liebhaber des Schlagzeugs, sondern für alle Leute die Lust auf gute Musik mit Groove haben.
Text & Pictures by Jumaa Alexandar Jones