In Musik

Den Namen eines Werkes von Jean Michel Basquiat als Albumtitel zu verwenden weckt natürlich einige Erwartungen beim Zuhörer. Erwartungen, die der charismatische Pianist und Sänger ohne Probleme erfüllen kann. Auf seinem Album aber ebenso live bekommt man bei Jon Batiste sofort das Gefühl, man ist unter Freunden und einer davon sitzt am Flügel und spielt entspannt einige Songs vor.

Im ehemaligen Krematorium Wedding hat sich das silent green Kulturquartier ein Zuhause geschaffen, welches Konzerterlebnisse in intimer und wohliger Atmosphäre bieten. Und am 10.Oktober war es Jon Batiste, der Bandleader der Late Night Show mit Stephen Colbert, welcher einem gespannten und offenenem Publikum einen unterhaltsamen Abend geboten hat.

Mit seiner sehr lockeren und unaufgeregten Art erzählte Batiste, wie sein Album über einen Zeitraum von vier Jahren und fünf Aufnahmesession entstanden ist. Mit keinem geringeren als Produzentenlegende T Bone Burnett hat er Neuinterpretation von Jazzklassikern und Eigenkompositionen zu einem stimmigen Gesamterk vereinen können. Eine funky Version von ,When The Saints Go Marching In‘ oder eine gefühlvolle Soul Jazz Version von Louis Armstrongs Klassiker , What A Wonderful World‘ sind Titel, die Batiste an diesem Abend performte und die auch auf, Hollywood Africans‘ zu finden sind. Ansonsten gab es Ausflüge zu Prince‘s ,How Come You Don‘t Call Me‘ über klassische Anekdoten von Chopin oder Beethoven bis hin zum Spiritual ,Amen‘, bei dem er das gesamte Publikum als Chor in Beschlag nehmen konnte. Jon Batiste lebt und liebt Musik und dies wird in seinem ganzen Erscheinen deutlich. Es spielt keine Rolle, ob es Jazz, Pop, RnB, Funk oder Klassik ist. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Musik.
Der einzige Wermutstropfen an diesem Abend, war die Dauer von ein wenig mehr als 60 Minuten, da wohl jeder noch gerne länger mit Jon Batitste ,abgehangen‘ wäre. Da kann man nur hoffen, dass er bald mal wieder eine Pause bei seinem TV- Job hat und eventuell sogar mit seiner Band anreisen kann.

Text & Photo by Jumaa Alexandar Jones

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