Heute Nachmittag traf ich den Sänger JaRon Eames, der mir sein Interviewbuch für meinen Rückflug schenkte und der übrigens Ende April/Anfang Mai in Berlin sein wird. Stay tuned.
Danach bin nach Chelsea gefahren, um dort mal wieder mit Roz Corral zu plaudern. Wir kamen rechtzeitig zur Happy Hour in eine Bar im Chelsea Market an, in der es in Brooklyn gebrautes Kölsch gab. Schmeckte aber nicht.
Jeder der auch nur irgendwie für Musik zu begeistern ist, ist sicher mit Cassandra Wilson’s bahnbrechendem Album “Blue Light ‘Til Dawn” vertraut.
Diese genreübergreifende und einen neuen Standard setzende Platte von 1993 katapultierte Wilson in höchste Sphären. Grund genug also, für die mitlerweile für ein kleines Indie-Label produzierende Sängerin zu feiern. Und das machte sie am Sonntag abend vor ausverkauftem Haus im Highline Ballroom in der 16. Straße.
Das Programm bestand aus, nun ja, sämtlichen Songs des Albums plus ein paar Songs des Nachfolgers.
An Wilson’s Gesang hat sich in den all den Jahren wenig geändert. Ihre tiefe und markante Bluesstimme ist natürlich etwas “reifer” geworden, was ihr außerordentlich gut steht.
Geändert hat sich teilweise die Band. Von den acht (!) Musikern, die mit ihr auf der Bühne standen, waren einige vor 20 Jahren schon dabei, andere sind relativ neu dazu gekommen. Neben ihrem musikalischen Direktor Grégoire Maret spielten unter anderen Lonnie Plaxico, Kevin Breit, Jon Cowherd, und Brandon Ross.
Ein schöner Anlass sicherlich, aber spannend bleibt die Frage, wie es mit ihr wohl weitergeht.
Es brauchte nicht viel Überzeugung ihrerseits, um zu bestätigen, daß die von Craig Street (der auch im Publikum war) produzierten Songs wie etwa “Children Of The Night” oder “Tupelo Honey” nichts, gar nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben. Erst recht nicht in dieser tadellosen Performance.
Matthias Kirsch