Ich hab so ein Glück mit dem Wetter hier. Nur bei der Ankunft und am folgenden Tag gab es etwas Regen und ansonsten bis jetzt viel Sonne und um die 20 Grad. Da ich nur ein paar Blocks vom nördlichen Ende des Central Parks wohne, habe ich dort erstmal ein paar Stunden mit den Sonntagszeitungen von gestern verbracht.
Am Nachmittag war ich mit Roz Corral zum interview verabredet. Das Foto entstand in einem Minipark an der Greenwich Ave Ecke W 14th. Ich hab Roz gefragt wann denn nun endlich mal eine zweite CD kommt. Das wird wahrscheinlich im nächsten Jahr was. Wie immer gibt es alle neuen Informationen auch in meiner Sendung.
Die Paperbox ist ein Laden in Brooklyn, den scheinbar niemand kennt. Im abgelegenen Industriegebiet von East Williamsburg gelegen, erinnerte mich der Laden ein bißchen an Kreuzberg. Köpenicker Str. oder Schlesisches Tor. Und genau hier hatte ich dann, zusammen mit nur etwa 30 weiteren Leuten die gekommen waren, den typischen New York-Moment erlebt. Damit meine ich die Entdeckung eines neuen Künstlers, den ich in diesem Fall immer nur als Randnotiz aufgenommen hatte. Adam Hampton hat Komposition und Bass gelernt, mit Herbie Hancock und Wayne Shorter gearbeitet, außerdem mit Robert Glasper, Gretchen Parlato und Derrick Hodge. Adams unglaubliche Stimme erinnerte mich im positiven Sinne an die blau/silber gefärbten Haare von älteren Damen, die gerade frisch vom Friseur kommen. Gepaart mit seinen feinsinnigen und zweideutigen Texten eine unschlagbare Kombination. Er erzählte mir, daß er im November beim Jazz Festival in London auftreten wird und im neuen Jahr endlich seine zweite CD veröffentlichen wird (die erste und einzige von 2010 heißt “The Moving Sidewalk”. Unbedingt empfehlenswert: www.alanhampton.com
Alan wurde von seinem Management diesen Monat immer montags für die Paperbox gebucht, wo er nach seinem Set immer noch eine weitere Band vorstellt. An diesem Tag war es Tillery, eine Mädchenband, die aus drei unterschiedlichen Sängerinnen und Komponistinnen besteht, die alle auch durch unser Programm bekannt sein müssten und die alle ihre eigenen Projekte haben: Becca Stevens, Gretchen Parlato (die mittlerweile extrem gefragte ehemalige Schülerin von Tierney Sutton), und Rebecca Martin.
Ich könnte die drei jeden Abend hören. Sie bringen soviel auf den Tisch: jede ihre eigene Klangfarbe, eigene Kompositionen und der Harmoniegesang ist himmlisch. Sie haben einen neuen Song im Repertoire gehabt (im Vergleich zu ihrem Auftritt beim Northsea Jazz in Rotterdam im Juli) und gehen endlich im Januar ins Studio, um ihre erste gemeinsame Platte aufzunehmen. Rebecca’s letzte Platte “Twain”, aufgenommen wieder mit ihrem Ehemann Larry Grenadier, kam mit einem Song auch in diesem luftigen Set unter: “God Is In The Details”. Ansonsten bleiben Gretchen’s “Magnus” und die witzige, aber nicht kitschige Coverversion von “Take Me With You” von Prince und Becca’s Song “Tillery”, der dem Projekt den Namen gab, die Höhepunkte, wenn man überhaupt was hervorheben möchte.
Übrigens hab ich vom heutigen Columbus Day nichts mitbekommen. Irgendwie scheint das auch keiner richtig zu feiern – Columbus hat Amerika ja eh nicht entdeckt.
Der Dienstag ist voll mit Terminen: am Morgen treffe ich David Krakauer auf der Upper West Side, am Mittag Jana Herzen, die Gründerin des wunderbaren Motéma Labels in Harlem, am frühen Abend bin ich eingeladen zum 10. Geburtstag des Louis Armstrong Museums in Queens, und am späteren Abend dann zu Travis Sullivan und seinem Bjorkestra.
Der Cabernet Sauvignon wirkt. Gute Nacht.
Matthias KirschIch hab so ein Glück mit dem Wetter hier. Nur bei der Ankunft und am folgenden Tag gab es etwas Regen und ansonsten bis jetzt viel Sonne und um die 20 Grad. Da ich nur ein paar Blocks vom nördlichen Ende des Central Parks wohne, habe ich dort erstmal ein paar Stunden mit den Sonntagszeitungen von gestern verbracht.
Am Nachmittag war ich mit Roz Corral zum interview verabredet. Das Foto entstand in einem Minipark an der Greenwich Ave Ecke W 14th. Ich hab Roz gefragt wann denn nun endlich mal eine zweite CD kommt. Das wird wahrscheinlich im nächsten Jahr was. Wie immer gibt es alle neuen Informationen auch in meiner Sendung.
Die Paperbox ist ein Laden in Brooklyn, den scheinbar niemand kennt. Im abgelegenen Industriegebiet von East Williamsburg gelegen, erinnerte mich der Laden ein bißchen an Kreuzberg. Köpenicker Str. oder Schlesisches Tor. Und genau hier hatte ich dann, zusammen mit nur etwa 30 weiteren Leuten die gekommen waren, den typischen New York-Moment erlebt. Damit meine ich die Entdeckung eines neuen Künstlers, den ich in diesem Fall immer nur als Randnotiz aufgenommen hatte. Adam Hampton hat Komposition und Bass gelernt, mit Herbie Hancock und Wayne Shorter gearbeitet, außerdem mit Robert Glasper, Gretchen Parlato und Derrick Hodge. Adams unglaubliche Stimme erinnerte mich im positiven Sinne an die blau/silber gefärbten Haare von älteren Damen, die gerade frisch vom Friseur kommen. Gepaart mit seinen feinsinnigen und zweideutigen Texten eine unschlagbare Kombination. Er erzählte mir, daß er im November beim Jazz Festival in London auftreten wird und im neuen Jahr endlich seine zweite CD veröffentlichen wird (die erste und einzige von 2010 heißt “The Moving Sidewalk”. Unbedingt empfehlenswert: www.alanhampton.com
Alan wurde von seinem Management diesen Monat immer montags für die Paperbox gebucht, wo er nach seinem Set immer noch eine weitere Band vorstellt. An diesem Tag war es Tillery, eine Mädchenband, die aus drei unterschiedlichen Sängerinnen und Komponistinnen besteht, die alle auch durch unser Programm bekannt sein müssten und die alle ihre eigenen Projekte haben: Becca Stevens, Gretchen Parlato (die mittlerweile extrem gefragte ehemalige Schülerin von Tierney Sutton), und Rebecca Martin.
Ich könnte die drei jeden Abend hören. Sie bringen soviel auf den Tisch: jede ihre eigene Klangfarbe, eigene Kompositionen und der Harmoniegesang ist himmlisch. Sie haben einen neuen Song im Repertoire gehabt (im Vergleich zu ihrem Auftritt beim Northsea Jazz in Rotterdam im Juli) und gehen endlich im Januar ins Studio, um ihre erste gemeinsame Platte aufzunehmen. Rebecca’s letzte Platte “Twain”, aufgenommen wieder mit ihrem Ehemann Larry Grenadier, kam mit einem Song auch in diesem luftigen Set unter: “God Is In The Details”. Ansonsten bleiben Gretchen’s “Magnus” und die witzige, aber nicht kitschige Coverversion von “Take Me With You” von Prince und Becca’s Song “Tillery”, der dem Projekt den Namen gab, die Höhepunkte, wenn man überhaupt was hervorheben möchte.
Übrigens hab ich vom heutigen Columbus Day nichts mitbekommen. Irgendwie scheint das auch keiner richtig zu feiern – Columbus hat Amerika ja eh nicht entdeckt.
Der Dienstag ist voll mit Terminen: am Morgen treffe ich David Krakauer auf der Upper West Side, am Mittag Jana Herzen, die Gründerin des wunderbaren Motéma Labels in Harlem, am frühen Abend bin ich eingeladen zum 10. Geburtstag des Louis Armstrong Museums in Queens, und am späteren Abend dann zu Travis Sullivan und seinem Bjorkestra.
Der Cabernet Sauvignon wirkt. Gute Nacht.
Matthias Kirsch