Polanna, das letzte Album von Anna Maria Jopek (Bild), ist zum Teil eine Widmung an ihre Eltern und ihre Kindheit in Polen – ein inspirierender Versuch, den “slawischen Soul” zu beschreiben (schreibt Joanna Ratajczak).
Mittlerweile ist sie eine international anerkannte Jazzsängerin, deren aktueller Stil und Repertoire eine Mischung aus verschiedenen musikalischen Einflüssen darstellt, von Chopin zum Folk (ihre Eltern waren Mitgliedef der polnischen Folkloregruppe Mazovia).
“Polanna ist eine Widmung an unsere Eltern und Lehrer”, erzählte mir Jopek. “Ich bin zur klassischen und traditionellen Musik zurückgekehrt, mit der ich aufgewachsen bin. Die Renaissance von Wenceslas von Samter trifft auf das 20. Jahrhundert des Karol Szymanowski – diese Themen waren schon lange in meinem Kopf.”
Sie bestätigt auch den Einfluss der Jazzmeister Mary Pomianowska und Gonzalo Rubalcaba – einige ihrer Stücke passen sehr gut in meine Latin Jazz Sendung JazzRio! auf JazzRadio 106,8 (samstags von 12-18 Uhr).
Anna Maria Jopek’s Konzert im Babylon am 12. April war der Beweis, daß “the girl can sing”. Während eines zwischenzeitlichen Stromausfalls konnte sie ihr Publikum weiter begeistern.
Ihre musikalische Reise führte sie unter anderem nach Japan, wo sie mit dem virtuosen Pianisten Makoto Ozone arbeitete.
” Ich bin fasziniert von diesem Ort und der Kultur”, sagt sie.
Jopek und ihr Ehemann, Marcin Kydrynski, haben eine Wohnung in Lissabon, wo sie gerne mit portugiesischen Künstlern zusammenarbeiten. “Wir können dort abtauchen wenn der Winter in Polen mal wieder endlos ist!”, ergänzt sie.
Zu Kydrynski’s vielen Talenten – Jopek nennt ihn den Renaissance Mann – zählt auch die Fotografie. So illustrierte er all ihre unenjchen musikalischen Entdeckungen, ob in den Städten in Japan, dem alten Viertel in Lissabon oder zurück zu ihren slawischen Wurzeln in Polen.
Polanna wird in einer wunderschönen Ausgabe präsentiert, die Lustra heißt und zusammen mit den Alben Haiku und Sobremesa veröffentlicht wurde – mit Bildern von Marcin Kydrynski.