Theo Crokers viertes Album ist erschienen und damit gleichzeitig ein Jazzstatement, das den Zahn der Zeit trifft.
Mit der Vorstellung von “Escape Velocity” (“Entfliehe der Geschwindigkeit”) lässt Croker an diesem Abend die Zeit für einen kurzen Moment still stehen – eine Wohltat, wo doch irgendwie alles immer und immer schneller geht.
Da stehen fünf junge Männer auf der Bühne, die allesamt ihr Handwerk mehr als gut verstehen, die miteinander harmonieren, sichtlich Spass haben und ihre Leidenschaft für die Musik auf das Publikum übertragen.
Theo Croker sagt Sätze wie: “I believe in the balance of good and bad. So I believe love does`t come without pain. My believe in love is quite intense, my believe in music is quite transcendental.”
Und in diesem Sinne wird man mitgenommen auf eine Reise durch hell und dunkel, laut und leise, kraftvoll und sanft. Der Stil ist vielfältig und reicht von Jazz über Rock bis hin zu Hiphop und über Genregrenzen hinaus. Spürbar und Hörbar, obwohl den Musikern am zweiten Tag ihrer Tour ihr Gepäck inklusive einiger Equipment-Teile abhanden gekommen ist. Aber gute Musik geht eben auch ohne Effekte (und auch ohne frische Wäsche…)!
Für alle, die das Konzert verpasst haben: das neue Album ist ganz klar zu empfehlen. 15 Stücke sind darauf zu finden, vorproduziert und dann von Theo Crokers Band sowie Gästen im Studio live eingespielt bzw. drüber gespielt. Jedes Stück trägt eine eigene musikalische Stimmung und Klangfarbe.
“Because of You” zum Beispiel ist ein Rocksong, mit “A call to the ancestors” werden die Vorfahren und ihre spirituellen Rituale beschworen und mit einer Version von “Love from the sun”
verbeugt sich Croker mit dem einzigen nicht von ihm komponierten Song vor seiner musikalischen Förderin, Dee Dee Bridgewater.
Also egal ob Jazz, Rock oder Hiphop: Theo Crokers “Escape Velocity” bekommt eine glatte 1!
Line up:
Theo Croker (tp)
Anthony Ware (sax)
Michael King (p)
Eric Wheeler (b)
Kassa Overall (dr)
Alexandra Meyer