Glaube. Liebe, Hoffnung sind die Titel der Filmtrilogie, in der Ulrich Seidl das Leben der Kleinbürger unter die Lupe genommen hat, schreibt Michaela Wagner, von der Berlinale 2013. „Glaube“ lief in diesem Jahr auf dem Festival von Venedig, „Liebe“ lief auf dem Festival in Cannes und nun konkurriert in Berlin der dritte Teil „Hoffnung“ um den Goldenen Bären.
Die Mutter von Melanie (Melanie Lenz) ist zu ihren Liebesvergnügen in Kenia, ihre Tante missioniert die Nachbarschaft und die 13-jährige Melanie wird in ihren Ferien in ein Diätcamp geschickt. Zwischen Sport, Diätberatung und nächtlichen Flaschendrehen sowie Discobesuchen verliebt sich Melanie in den 3-4 mal so alten Arzt des Camps (Joseph Lorenz). Sie bemüht sich sehr um seine Liebe, kommt aber nicht zum Ziel.
In der Atmosphäre des Diätcamps wirkt das Gefühl Liebe immer klinisch und kalt wie ein Fremdkörper oder Bazillus, der hier nicht hingehört. Und ausgemerzt werden muss wie überflüssige Pfunde. Dennoch wird die Liebe von Melanie auch als etwas Wichtiges spürbar: hier ist jemand, der Geborgenheit und Liebe will und Liebe kann auch ein wahres Gefühl sein.
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