Ja, das tun Sie aber nur langsam. Auch vor dem Mietendeckel sind die Mieten nicht besonders gestiegen. Das lag weniger an den staatlich regulierten Mieten, sondern an der Kaufkraft der Mieter. Die Löhne steigen nicht mehr so rasant wie zuvor, der Zuzug nimmt ab und Firmen ziehen verstärkt ins Umland, da dort bessere Voraussetzungen vorliegen als in Berlin. Dieser Trend wird sich auch gerade durch Corona weiter verstärken. Es ist nach wie vor relativ einfach eine Mietwohnung zu finden in Berlin, sofern Sie überdurchschnittlich verdienen, da es hier einen ausgewogenen Markt mit Angeboten und Nachfrage gibt. Auch ist dieser Markt nicht preisreguliert. Schwieriger wird es bei klassischen Familienwohnungen, hier sind praktisch kaum welche zu finden, da hier der Preis als regelndes Instrument nicht mehr dem Markt entspricht. Das bedeutet es werden nur sehr wenige Mietwohnungen für Familien mit normalem Einkommen gebaut, da es sich für Vermieter nicht rechnet. Somit wird hier das Angebot auch in Zukunft sehr gering sein. Dass Menschen weniger Wohnraum finden, ist ein wesentlicher Grund, weshalb viele in den Speckgürtel ziehen und auch Firmen außerhalb Berlins ansiedeln. Für Sie als Mieter steigen also die Mieten nicht wirklich, gerade wenn Sie die Inflation und Kaufkraft abziehen. Sie finden aber einfach keine Wohnungen mehr. Wir rechnen damit, dass es so noch ein paar Jahre weitergehen wird, bevor ein Umdenken stattfindet und die Regulierungen im Bau und in der Vermietung zurückgehen. Erst dann werden wieder mehr normale Wohnungen gebaut und vermietet. Die Mieten werden in der Zwischenzeit auf stabilem Niveau bleiben aber nicht exorbitant steigen.
Die Immobilie der Woche ist eine 3 Zimmer Altbauwohnung in Potsdam. 800€ kalt für 86 Quadratmeter. Ab Juni bezugsfrei.
Weitere Informationen unter: www.immowelt.de.