In Musik

Im letzten Jahr haben David’s Angels in der schwedischen Botschaft gespielt – ja, die Band kommt aus Schweden – und ich habe das Konzert verpasst.
Jetzt, nachdem ich sie im B-Flat gesehen habe, weiß ich was ich verpasst habe.

Gesehen stimmt auch gar nicht, gehört reicht auch nicht aus; die David’s Angels erlebt man.
Weil sie die Musik bewegen. Sofie Norling singt nicht, sie lebt die Klänge, führt die Melodien durch die Luft, durch den Raum.
Maggie Olin wechselt zwischen Rhodes und Piano, spielt mit Sounds und Stil, mit der Zeit.
David Carlsson streicht den E-Bass mit einem Bogen oder spielt ihn fast wie eine Rockgitarre und hat immer noch Zeit Peter Nilsson am Schlagzeug ein Lächeln und Nicken zu schenken.

„What it seems“ ist der Titeltrack des zweiten und gleichnamigen Albums der David’s Angels (erschienen 2013) und einer der Songs den David’s Angels an diesem Abend mit nach Berlin gebracht haben.

Olin setzt sich an den Flügel. Norlings Körper singt, ihre Arme bilden die Töne wie Wellen auf dem Meer, dann schleudert sie sie in die Luft bis sie schließlich Wurzeln bis tief in die Erde schlagen. Obwohl es unmöglich ist, will ich die ganze Zeit mitsingen.
David’s Angels bekommt es hin – diese Balance zwischen mitgerissen werden und mit dem Fuß wippen, zwischen schweren Sounds und Sonnenaufgängen.

Und dann lassen sie den Song ganz langsam ausklingen – Norling entfernt sich vom Mikro, nur noch ein Echo ertönt und es wird leiser und leiser und gleitet davon und man hält es kaum noch aus und will applaudieren aber auch nicht das es aufhört – fast unerträglich dieser Moment.

Große Themen werden an diesem Abend behandelt: Zufriedenheit, Freiheit, Trennungen, Neubeginn. „Sometimes the lowest point can be everything…“
Schwer und leicht zur selben Zeit, Angel like and brutal eben.

Ein toller Abend, ein grandioses Konzert, Tak!

In diesen Herbst kommt das dritte Album der David’s Angels raus.
Wer vorher schon mehr erfahren möchte, tue dies hier: http://www.davidsangels.se
Und wer diese wunderbare Band in diesem Jahr live erleben möchte, muss zwar noch ein wenig warten aber: am 28. November spielen sie in Hamburg, mit ihrem neuen Album im Gepäck.
Ich fahr hin!

Alexandra Meyer

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